Implantate und Zahnersatz im zahnlosen Oberkiefer
Das All-on-8 – Behandlungskonzept verwenden Implantologen, um zahnlosen Patienten wieder zu einem festsitzenden Zahnersatz mit Zahnimplantaten zu verhelfen und damit eine stabile und knochenerhaltende Versorgung für den zahnlosen Oberkiefer.
Zahnlosigkeit – ein unterschätztes Problem
Die Menschen werden immer älter, in gleichem Maße steigt die Zahl der zahnlosen Patienten. Ein zahnloser Kiefer mindert die Lebensqualität erheblich, denn neben Kaufunktionsstörungen entwickeln die Betroffenen ein mangelndes Selbstwertgefühl durch starke Beeinträchtigung beim Kauen, Sprechen und Lachen.
Die klassische Versorgung der Zahnlosigkeit erfolgt durch Totalprothesen, die aber viele Nachteile haben und daher von den meisten Patienten mittlerweile abgelehnt werden. Denn Totalprothesen sitzen häufig schlecht und können zu schmerzhaften Druckstellen im Mund führen. Die Nahrung kann nicht richtig zerkleinert werden, was besonders bei älteren Menschen zu unerwünschter Gewichtsabnahme und Mangelversorgung führen kann. Zudem behelfen sich Betroffene oft mit wenig wirksamen Haftcremes, die keinen Genuss mehr beim Essen erlauben. Die häufige Beeinträchtigung der Aussprache bewirkt zudem eine soziale Benachteiligung. Besonders ungünstig wirkt sich eine Prothese auf den Kieferknochen aus, kommt es doch meist zu Knochenschwund. Das heißt, der Knochen geht zurück, die Prothese hält noch schlechter – ein Teufelskreis!
Zahnlose Patienten wünschen sich daher einen festsitzenden Zahnersatz, der einer Wiederherstellung der ursprünglichen Gebisssituation nahe kommt. Denn ein festsitzender Zahnersatz bedeutet nachhaltige Sicherheit und Funktionalität beim Kauen, Sprechen und Lachen und damit eine Steigerung der Lebensqualität!
Regelversorgung beim All-on-8 – Behandlungskonzept
- 8 Implantate für festsitzenden Zahnersatz
- 6 Implantate für herausnehmbaren Zahnersatz
Wichtige Voraussetzung sind eine ausführliche Patientenberatung zu Vor- und Nachteilen, eine umfassende Diagnostik und die exakte Planung mittels computergestützter 3D-Implantatplanung.
Vorgehensweise: Backward – Planning beim All-on-8 – Behandlungskonzept
Folgende Vorgehensweise hat sich bewährt:
- Backward-Planning
Bei dieser Planung wird „rückwärts“ geplant, d.h. hier wird im Dentallabor vom Zahntechniker vor der geplanten Implantation diejenige Zahnaufstellung ermittelt, die dem späteren Zahnersatz entspricht. Dieser im Labor gefertigte ideale Zahnersatz aus Kunststoff kann direkt am Patienten anprobiert werden; die dabei festgelegten Zahnpositionen bestimmen die optimalen und strategisch günstigsten Positionen der später zu setzenden Implantate; bei der Anprobe wird gleichzeitig auch überprüft, ob Funktion, Ästhetik und Aussprache/Phonetik stimmen.
- Umsetzung dieses idealen Zahnersatzes/Zahnaufstellung in eine Röntgen- bzw. Bohrschablone
- Anfertigung von Röntgenaufnahmen in Form eines OPG (Panoramaaufnahme) oder eines DVT (Digitales Volumentomogramm). Diese Aufnahmen sind wichtig für die Bestimmung von Qualität und Volumen von Knochen und Weichgewebe des Oberkiefers. Denn nur bei ausreichendem Knochenangebot können auch 8 Implantate gesetzt werden. Bei mangelndem Knochenangebot wird ein Knochenaufbau vorgenommen; dies kann aus körpereigenem Knochen erfolgen oder mit Knochenersatzmaterial.
- Bei besonders schwierigen anatomischen Voraussetzungen kommt die computergestützte 3D-Planung zum Einsatz. Eine spezielle Software liefert Daten, aus denen dann eine Bohrschablone gefertigt wird.
- Die Zahnimplantate können nun mit Hilfe der Bohrschablone, die auf den zahnlosen Oberkiefer aufgelegt wird, in die optimalen Positionen gesetzt werden. Man spricht von geführter, sog. navigierter Implantologie.
- Nach einer empfohlenen Einheilzeit der Implantate von mehr als 2 Monaten, können diese nun belastet werden. Der im Labor gefertigte endgültige Zahnersatz wird nun direkt auf den Implantaten befestigt und ist damit auf Dauer festsitzend.
Besonders wichtig für alle mit all-on-8 versorgten Patienten sind eine perfekte regelmäßige Mundhygiene und vor allem regelmäßige Nachuntersuchungen bei ihrem Zahnarzt oder Implantologen. Beides ist für einen nachhaltigen Erfolg und die Langlebigkeit der Zahnimplantate entscheidend.
Für die Versorgung des zahnlosen Unterkiefers kommt das All-on-6 – Behandlungskonzept zum Einsatz.
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