Kurze Implantate bei Knochenrückgang

Vorteile von kurzen Implantaten

Kurze Implantate bzw. Short Implants sind schon seit fast 30 Jahren im Einsatz und nur 6-8 mm, die ultrakurze Variante sogar unter 5 mm lang.

Ihr Einsatzgebiet ist vor allem der Seitenzahnbereich im Unterkiefer und Situationen, bei denen zu wenig Kieferknochen vorhanden ist, um herkömmliche, deutlich längere Zahnimplantate sicher und stabil einsetzen zu können.

Aktuelle Studien belegen, dass kurze Zahnimplantate die gleichen Erfolgsraten wie herkömmliche, längere Implantate erreichen.

Für besondere Kiefersituationen verwenden Implantologen neben den kurzen Implantaten auch schmale Zahnimplantate und Mini-Implantate.


Kurze Implantate - Short implants
Kurze Implantate – Short implants Bildquelle: Bicon Dental Implants


Minimalinvasive Behandlung mit kurzen Implantaten

Patienten wünschen sich eine optimale funktionelle und ästhetische Versorgung, wenn es um den Ersatz ihrer Zähne durch Implantate geht. Gleichzeitig scheuen sie aufwändige chirurgische Eingriffe. Die Behandlungslösung heißt daher minimal-invasiv. Darunter versteht man eine langfristig sichere und zuverlässige Versorgung mit Implantaten durch ausgereifte Methoden, die Knochen und Gewebe maximal schonen und dem Patienten umfangreiche chirurgische Maßnahmen ersparen.


Knochenaufbau vermeiden

Grundsätzlich muss für den Einsatz von Zahnimplantaten genügend Kieferknochen vorhanden sein, um die künstlichen Zahnwurzeln, meist aus Titan, fest und sicher verankern zu können.

Gerade bei älteren Patienten ist der Knochen aber häufig zu dünn bzw. das Knochenangebot nicht ausreichend. Langjährige Zahnlosigkeit oder langes Tragen von Zahnprothesen hat zu fortschreitendem Knochenrückgang geführt. Besonders ausgeprägt ist oft der Schwund des Kieferkamms im Unterkiefer.

In diesen Fällen muss vor einer Implantation der Knochen wieder aufgebaut werden. Für diesen Knochenaufbau werden, je nach Ausmaß des Knochenrückgangs, teils umfangreiche chirurgische Maßnahmen notwendig; so wird bei ausgeprägtem Knochenverlust sogar Knochenmaterial aus dem Beckenkamm oder dem Wadenbein entnommen oder es muss der Unterkiefernerv verlegt werden. Im Oberkiefer wird der Boden der Kieferhöhlen angehoben, um ausreichend Platz für die Implantate zu schaffen. Der Zahnarzt nimmt hier einen sog. Sinuslift vor.

Um einen chirurgischen Knochenaufbau zu vermeiden, bieten kurze Zahnimplantate eine sehr gute Alternative zu den herkömmlichen, längeren Implantaten. Mit den kurzen Längen können sie auch bei dünnem Knochen und schwierigen Kieferverhältnissen ohne Knochenaufbau gesetzt werden.


Kurze Implantate: Knochenaufbau vermeiden.
Kurze Implantate: Knochenaufbau vermeiden.
Bildquelle: ©Bicon Europe Ltd.


Schonender Eingriff und schnelle Einheilung

Geringere Bohrgeschwindigkeiten beim Einsatz von kurzen Implantaten schützen vor Überhitzung des Knochengewebes, die geringere Bohrtiefe schont die Wurzeln der Nachbarzähne. Weil weniger Knochenvolumen benötigt wird, werden zudem anatomische Strukturen, wie die Kieferhöhle im Oberkiefer und der Nerv im Unterkiefer geschont.

Innovative Materialoberflächen der kurzen Implantate gewährleisten eine sehr gute, stabile Verbindung und schnelle Einheilung in den Kieferknochen. Denn neuere Studien haben gezeigt, dass die Stabilität eines Implantats nicht in erster Linie von der Gewindelänge abhängt, sondern von der Fähigkeit in den Knochen einzuheilen. Diese wiederum ist u.a. abhängig von Geometrie und Oberflächenbeschaffenheit des Implantats.

Die hohen Anforderungen an die Qualität von Entwicklung der Verfahren und Materialien können nur anerkannte und etablierte Hersteller von Zahnimplantaten erfüllen, und nicht etwa Billiganbieter aus dem In- und Ausland.

Empfohlenes Einsatzgebiet für kurze Implantate ist besonders die Versorgung des Unterkiefers und hier im Seitenzahnbereich, vor allem bei geringem Knochenangebot bzw. Rückbildung des Kieferkamms.
Die Einheilzeit der kurzen Implantate beträgt im Unterkiefer ca. 3 Monate, im Oberkiefer ca. 6 Monate.


Prothetische Versorgung auf kurzen Implantaten

Kurze Implantate erlauben auch eine prothetische Versorgung mit festsitzendem Zahnersatz für gute funktionelle und ästhetische Ergebnisse. Wichtig für den Erfolg der Implantation und die Langlebigkeit und Belastbarkeit von Implantat und Zahnersatz, ist die Einhaltung prothetischer Richtlinien bei Planung und Umsetzung. Dazu gehören u.a. ein korrektes Kronen-Implantat-Verhältnis und eine perfekte Gestaltung der Kronenoberfläche.


Weitere Vorteile von kurzen Zahnimplantaten

Mit der Vermeidung von chirurgischen Maßnahmen zum Knochenaufbau, entfällt auch das Risiko für damit verbundene mögliche Komplikationen, wie Infektionen, Verletzung der Kieferhöhlen oder des Nervs im Unterkiefer.

Zudem entfällt im Vorfeld eine aufwändige und teure Diagnostik, die Behandlungszeiten sind deutlich kürzer und damit auch die Behandlungskosten geringer.

Kurze Zahnimplantate nur im Seitenzahnbereich? Fragen Sie Ihren Zahnarzt und Implantologen.

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