Ist festsitzender oder herausnehmbarer Zahnersatz auf Implantaten besser?
Grundsätzlich gibt es die Möglichkeit für festsitzenden und herausnehmbaren bzw. bedingt herausnehmbaren Zahnersatz auf Implantaten. Welche Versorgungslösung mit Zahnimplantaten die optimale ist, das wird nach umfangreicher und sorgfältiger Diagnostik und Beratung durch den behandelnden Zahnarzt oder Implantologen gemeinsam mit dem Patienten vor dem Beginn der Behandlung entschieden. Hierbei wird modernste Technik eingesetzt, damit man bereits vorher weiß, wie es nachher aussieht und funktionieren soll.
Der aktuelle Zahnstatus ist die Basis für die Wahl des passenden Implantats bzw. Implantatsystems und des Zahnimplantatherstellers. Die Bandbreite geht vom Schließen einer einzelnen Zahnlücke bis hin zur Versorgung eines zahnlosen Kiefers. Materialen wie Vollkeramik oder Titan können hierbei ausgewählt werden. Wichtige Entscheidungsgrundlage für Zahnersatz auf Implantaten sind natürlich auch die unterschiedlichen Zahnersatzkosten, worüber im Vorfeld der Behandlung aufgeklärt wird. Normalerweise übernimmt die gesetzliche Krankenkasse nur einen kleinen Teil der Behandlungskosten für Zahnersatz auf Implantaten.
Neben der Wahl des passenden Zahnersatzes sind für die Qualität der Versorgung die Erfahrung und das chirurgische Know-how des behandelnden Zahnarztes oder Implantologen ausschlaggebend. Darüber hinaus ist die reibungslose Zusammenarbeit mit dem Dentallabor ein bestimmendes Qualitätskriterium für Zahnersatz auf Implantaten. Hier wird hochwertiger Zahnersatz (z. B. Brücken oder Kronen) gefertigt, der Funktion und Ästhetik des Gebisses wiederherstellt. Essen, Sprechen und Lachen sind wieder uneingeschränkt möglich, was immense Auswirkungen auf die Lebensqualität des Patienten hat.
Ob festsitzender Zahnersatz oder herausnehmbarer Zahnersatz auf Implantaten besser ist, dazu sollten Sie sich individuell von Ihrem Zahnarzt oder Implantologen Ihres Vertrauens beraten lassen. Er informiert über die Vor- und Nachteile von beiden Möglichkeiten für Unter- und Oberkiefer, damit Sie bei dieser wichtigen Entscheidung Transparenz bekommen.
Welche Möglichkeiten bietet die Implantat-Prothetik?
Sind alle Zähne z. B. durch eine Parodontitis verloren gegangen, so macht es die sogenannte Implantatprothetik möglich, dem Patienten ein ästhetisch ansprechendes Gebiss mit uneingeschränkter Funktion zurück zu geben. Das bedeutet, dass der festsitzende oder herausnehmbare hochwertige Zahnersatz direkt an den Implantaten befestigt wird.
In der modernen Implantologie gibt es unterschiedliche Implantat-Konzepte, die mit festsitzenden oder herausnehmbaren Prothesen ohne Gaumenplatten kombiniert werden können. Es gibt heutzutage sogar die Möglichkeit, einen zahnlosen Kiefer an einem einzigen Tag komplett zu versorgen (All-on-4™ Konzept). Je nach vorhandenem Knochenvolumen und anatomischen Strukturen kann man auch kurze Implantate verwenden, um einen Knochenaufbau vorab zu vermeiden.
Als Regelversorgung im zahnlosen Oberkiefer geht man von 8 Implantaten für festsitzenden Zahnersatz und 6 Implantaten für herausnehmbaren Zahnersatz aus (All-on-8-Konzept). Im zahnlosen Unterkiefer reichen normalerweise bereits 6 künstliche Wurzeln bei festsitzendem und 4 bei herausnehmbarem Zahnersatz aus (All-on-6-Konzept).
Besonders wichtig für Zahnersatz auf Implantaten sind hier die perfekte Diagnostik und Planung im Vorfeld, damit die Implantation komplikationsfrei durchgeführt werden kann. Meist wird minimalinvasiv operiert, was sehr schonend für den Patienten ist.
3D-Implantatplanung für optimalen Zahnersatz auf Implantaten
Entscheidend für den Therapieerfolg für Zahnersatz auf Implantaten sind eine präzise Diagnostik und die genaue Planung des Behandlungsablaufs im Vorfeld des chirurgischen Eingriffs. Nur wenn genug Knochenvolumen im Kiefer vorhanden ist, in welchem die künstlichen Zahnwurzeln eingesetzt werden können, sind die Implantate nach der Einheilungszeit so belastbar wie die echten Zähne. Darüber hinaus entscheiden auch Knochenqualität, Implantattyp und die perfekte Positionierung über den langfristigen Erfolg.
In der Zahnmedizin wird heutzutage modernste Technik für die 3D-Implantatplanung eingesetzt. Strahlungsarme digitale Volumen-Tomographie (DVT) liefert Röntgenbilder, die über alle wichtigen Parameter Auskunft geben. Die hochwertigen Bilder erlauben eine dreidimensionale Darstellung des Kieferknochens, der Knochendichte, der Knochenqualität und des gesamten Weichgewebes mit Verlauf der Nervenbahnen und der Blutgefäße.
Mit der speziellen Planungssoftware kann der Implantologe oder Zahnarzt nun virtuell den geeigneten Implantattyp, die Zahl der Implantate sowie deren ideale Positionierung bestimmen. Präzise legt er unter Berücksichtigung der anatomischen Strukturen im Planungsgebiet auch Bohrwinkel und Bohrtiefe fest. Dabei ist es möglich, empfindliche Strukturen wie z. B. Nerven im Unterkiefer, die Kieferhöhle im Oberkiefer oder noch vorhandene Nachbarzähne und deren natürliche Wurzeln zu schonen. Sogenannte Bohrschablonen erlauben zusätzlich eine perfekt navigierte Implantation, was noch mehr Präzision gewährleistet und Sicherheit für den Patienten gibt.
Die Operation verläuft komplikationsfrei und kann meist minimalinvasiv durchgeführt werden. Der Patient profitiert von viel kürzeren Behandlungszeiten und einem körperschonenden und relativ schmerzarmen Eingriff. Besonders gut eignet sich die 3D-Implantatplanung bei Patienten mit schwierigen anatomischen Situationen, Knochenschwund und zahnlosen Kiefern.
Was heißt Backward-Planning beim Zahnersatz auf Implantaten?
Backward-Planning ist ein spezieller Therapieweg bei der Herstellung der Implantatprothetik. Beim konventionellen Vorgehen werden zunächst die Implantate in den Kiefer eingesetzt. Danach wird der Zahnersatz hergestellt und angepasst.
Beim Backward-Planning ist es umgekehrt: Man geht vom optimalen Behandlungsziel aus, das durch modernste Technik vorhersehbar wird.
Mit dieser Grundlage wird die Implantatversorgung „rückwärts“ geplant. Dabei werden die anatomischen Strukturen berücksichtigt. Sollte Knochen- oder Weichgewebe aufgebaut werden müssen, so werden die notwendigen Maßnahmen in die Planung einbezogen. Der individuell im Dentallabor angefertigte Zahnersatz bestimmt die Position der Zahnimplantate. Die perfekte Position, Länge, genauer Winkel und Achsenausrichtung sind entscheidend für die optimale Funktion und Ästhetik der Kronen und Brücken, die von den Implantaten getragen werden sollen. Diese Details werden vorab genau berechnet, wobei etwaige Korrekturen noch vor der eigentlichen Operation möglich sind. Diese Vorgehensweise bezieht auch die Wünsche und Vorstellungen des Patienten mit ein und verbessert die Qualität der gesamten Implantatbehandlung.
Backward-Planning ist äußerst präzise und gilt als ideales Konzept für hohe Patientenansprüche und bei schwierigen Voraussetzungen. Das Verfahren ist aufwändiger und deshalb kostenintensiver, zumal der Zahnersatz auch aus hochwertigsten Materialien im Dentallabor angefertigt wird.
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