Zahnimplantate können an allen Stellen im Gebiss die natürlichen Zähne ersetzen, die z. B. durch Unfall, Parodontose oder Kariesdefekte verloren gingen. Um das Gebiss funktionell und ästhetisch wiederherzustellen, werden vom Implantologen künstliche Zahnwurzeln im Kiefer eingesetzt. Daran wird der hochwertige im Dentallabor passgenau angefertigte Zahnersatz befestigt. Hierbei gibt es unterschiedliche Möglichkeiten der Implantatversorgung, die sich aus dem Zahnstatus ableiten. Der Kieferknochen muss ein Mindestvolumen aufweisen. Sollte dies nicht vorhanden sein, gibt es verschiedene Therapien des Knochenaufbaus. Implantate können einzelne Zähne ersetzen oder einen komplett zahnlosen Kiefer wieder mit festem Zahnersatz versorgen.
Welche Vorteile hat die frühe Implantation nach einem Zahnverlust?
Ist der Ernstfall eingetreten und ein Zahn ging verloren, so ist es ratsam, diesen zeitnah zu ersetzen, um die Lücke zu schließen. Bereits einzelne Zahnlücken können Auswirkungen auf das gesamte Gebiss und die Körpergesundheit haben. Nachbarzähne können kippen und sich verschieben. Ein gegenüberliegender Zahn hat beim Biss keinen Widerstand mehr und „wächst“ mit der Zeit in die Zahnlücke hinein. Das kann zur Folge haben, dass die Zahnreihen nicht mehr richtig zusammenpassen, was Fehlbelastungen der Kaumuskulatur und der Kiefergelenke nach sich ziehen kann. Kopf-, Rücken- und Nackenschmerzen können als sog. CMD-Symptome auf diese Weise ausgelöst werden.
Darüber hinaus wird Gewebe im Körper, das nicht genutzt wird, im Laufe der Zeit schwächer. Das gilt für Muskeln, aber auch für den Kieferknochen. Bereits sechs Wochen nach einem Zahnverlust sind wesentliche „Umbaumaßnahmen“ im Kieferknochen abgeschlossen, ein langsamer Knochenschwund setzt zwangsläufig ein. Wird eine Zahnlücke länger nicht geschlossen, verändern sich die Gesichtszüge eines Menschen, da die Wangen und Lippen nicht mehr gestützt werden. Die Weichteile des Gesichts fallen ein, was einen Menschen optisch älter aussehen lässt.
Entscheidender Vorteil einer frühen Implantation nach Zahnverlust: Mit Implantaten gelingt es, die Kaufunktion vollständig wiederherzustellen, wobei der wieder ausgeübte Druckreiz die Knochensubstanz stabilisiert bzw. die Knochenbildung aktiviert. Der Kieferknochen wird auf natürliche Weise belastet und entsprechend gut durchblutet, ein Knochenabbau auf diese Weise vermieden.
Zahnärzte und Implantologen raten deshalb, Zahnlücken sehr früh mit künstlichen Zahnwurzeln zu versorgen, bevor der Knochenrückgang beginnt. Im Umkehrschluss heißt das: Wer mit einer Implantation zu lange wartet, läuft Gefahr, dass sich der Knochen stark zurückgebildet hat. Dann ist zu wenig Knochenvolumen für das Einsetzen von Zahnwurzeln vorhanden.
Normalerweise kann man den Knochen durch Eigenknochenspenden oder durch fremdes Knochenaufbaumaterial wieder aufbauen. Diese Therapie braucht aber Zeit und könnte durch eine frühe Implantation vermieden werden. Durch langwierige Behandlungen und häufige Zahnarztbesuche entstehen natürlich auch höhere Zahnersatzkosten.
Die Erfolgsaussichten von Zahnimplantaten sind sehr hoch. Während bei herausnehmbaren Voll- oder Teilprothesen für Oberkiefer und Unterkiefer durch sich verändernde Mund- und Kieferstrukturen häufig nachgebessert und unterfüttert werden muss, ist implantatgetragener Zahnersatz sehr hochwertig und nachhaltig. Oft verbleiben die künstlichen Zahnwurzeln Jahrzehnte oder sogar ein Leben lang im Körper. Neben Titan stehen auch biokompatible Materialien wie Vollkeramik oder Zirkondioxid zur Verfügung, so dass auch Allergiker versorgt werden können.
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